GARTEN
Teegarten zum Teehaus im japanischen Garten Karlsruhe





Zu einem Teehaus gehört untrennbar ein Teegarten. Das Ensemble soll bei den Gästen den Eindruck bewirken, sie suchten beim Durchschreiten des Grüns eine Eremitenhütte in den tiefen Bergen auf. Diese Atmosphäre soll dazu dienen, dass die Gäste ihre Alltagsgedanken hinter sich lassen, wenn sie an einer Teezeremonie teilnehmen wollen.















Allgemein werden im Teegarten Pflanzen mit prächtigen Blüten gemieden, bevorzugt werden immergrüne Gewächse. Das entspricht der Ästhetik der Teezeremonie, die auf dem Ideal des „Wabi“, der Schönheit verwitternder Vergänglichkeit oder Verlassenheit, basiert. Der Teegarten in Karlsruhe ist nach dieser Tradition angelegt. Ich habe den bestehenden japanischen Garten als Außengarten deklariert und den Teegarten in fließendem Übergang daran angeschlossen.


Ein Teegarten gliedert sich gewöhnlich in drei Teile: Außen-, Mittel- und Innengarten. Diese werden deutlich markiert durch je ein Tor, ein Instrument, das beim Besucher die innere Konzentration für die Zeremonie steigern soll. Der Innengarten befindet sich unmittelbar am Teehaus. Er wird vom Mittelgarten durch ein niedriges Tor, Shiori-Do, getrennt. Dort begrüßt der Gastgeber die Gäste und begleitet sie in den tiefsten Bereich des Gartens. Dort befindet sich der „Tsukubai“, eine rituelle Reinigungsstelle mit Wasser. Erst nach der Reinigung schlüpfen die Gäste durch den engen Durchgang (Nijiri-Guchi) in den Teeraum hinein.







Zur Markierung des Übergangs zum Mittel-Garten habe ich einige Baumstämme platziert, sie stellen das sogenannte „Chu-Mon“, das mittlere Tor, dar. Diese Stämme sind die Eiben, die vor dem Bau in diesem Bereich standen und gefällt wurden. Die Steine für das Wegpflaster sind Recycle-Materialien. Die sonstigen Steinmaterialien stammen alle aus der Gegend, roter Sandstein und Rhein-Kies. Die Bepflanzung mit auffallend vielen Kamelien lag nahe, weil es in dieser Klimazone kaum andere immergrüne Laubbäume gibt.